Windstärke 8

Windstärke 8
an meinem Lieblingsort...

Donnerstag, 30. September 2010

Zwei Leben

Zwei Leben in zwei Welten,
und nirgends ein Zuhaus,
es müsste anderes gelten,
so fällt das Leben aus.

Im Leben um mich rum,
in dem wir sichtbar leben,
bleibt vieles leer und dumm,
kann keinen Sinn ergeben.

Das Leben in Gedanken,
das widme ich ganz Dir,
weil dort noch Rosen ranken,
und ich dich nicht verlier.

Mittwoch, 29. September 2010

Trost

Ich würde mich gerne
in deine Hände legen,
in deiner Wärme
Hoffnung hegen.
In dieser Zeit
bist du zu weit.

Todesstoß

Erbarmungslos reißt Du,
Gevatter Tod,
die Freundin aus unserem Leben.
Kannst du ihr nicht
die Zeit geben,
um ihren einen Traum
zu leben?

Du lässt nicht los,
und stößt uns an,
unseren Traum zu leben,
als Denkanstoß?

Dies Opfer ist zu groß...

Donnerstag, 23. September 2010

Fragen

Weshalb bleibt diese Liebe,
diese Sehnsucht,
bei mir?
Ich weiß doch,
dass dein Herz nicht
mehr mir gehört.

Weshalb lass ich nicht los,
lass die Hoffnung nicht fahren?
Weshalb liebe ich
dich jeden Tag
schmerzvoller?

Sommernebel

Die letzten sommerlichen Tage
tragen den Nebel herein,
und in den längeren Nächten
bin ich länger allein.

Dein Reden verkürzt sich
wie die Tage des Sommers,
und das Schweigen
hüllt mich ein wie der Nebel,
verdunkelt mein Sein.

Montag, 20. September 2010

Herbstwind

Herbstlich fegt der Wind
ins Laub der Bäume,
und auf den Wellen tanzen
krönend weiße Schäume.

Ich stemm mich gegen
den Wind hier am Meer,
mag das Ufer auch beben,
genau so mag ich es sehr.

Kein Sturm wirft mich um,
und die Sehnsucht nach dir
heult um mich herum,
mehr als der Wind am Meer bei mir.

Donnerstag, 16. September 2010

Sprachlos

Der harte Klang deiner Stimme
erzählt von Angst,
deine wenigen Worte wirken,
wie Schleier über Wachsfiguren
verhüllen sie täuschende
Ähnlichkeiten.

Der Blick deiner Augen
würde anderes erzählen,
ohne Worte fielen klare Worte,
und fester Ausdruck
würde dich und mich
enthüllen.

Mittwoch, 15. September 2010

Freunde

Nun, meine Freunde, seid ihr fort, zurück auf der Insel, die euch keine Heimat mehr ist, der Duft des Kaffees am Morgen und der Rauch der letzten Zigaretten hängt noch in der Luft. Viele Jahre begleitet ihr mich schon, und wirklich in guten und schlechten Tagen. Mein neues Heim habt ihr als euer Heim gesehen, ihr habt gespürt, dass es ganz ich bin, dass es zu mir passt. Und weil ich so passend dort zuhause bin, fühlt auch ihr euch wohl, ja, ihr sagtet, ihr würdet gern sofort dort einziehen. Es sind manchmal lange Zeiträume, in denen wir uns nicht sehen, aber es gibt niemals Distanz, kein Entfremden mit euch. Ich empfinde tiefe Freundschaft und ich bin immer erneut erstaunt, wie vielfältig unser Zusammensein ist, immer wieder neu, immer wieder spannend und immer wieder vertraut. Bei euch kann ich sein, wie ich bin, ich spiele kein Schauspiel. Ich darf traurig sein, ohne dass es euch unangenehm wird, ich darf voller Pläne euphorisch sein und ihr rückt sie zurecht, bis sie passend und wahr werden. Ich liebe es mit euch uralte, rare Musik zu hören, so wie gestern, als wir Albert Collins und Poppa Chubby ausgruben. Und ich mag es, wenn wir im strömenden Regen einen Windfang auf meinen Schornstein montieren, während der Wind an der Leiter zerrt. Ich danke euch, ihr tut mir gut, und ich freu mich auf ein Wiedersehen und viel Zeit mit euch.

Dienstag, 14. September 2010

Hohe Zeit

Wir wissen,
dass wir uns fehlen,
doch fehlte
unserem Wissen bisher
der Mut.

Wir wissen,
dass wir uns lieben,
doch fehlte
unserer Liebe bisher
die Nähe.

Wir wissen,
uns beiden verrinnt die Zeit,
doch sind wir beide
 jetzt wirklich bereit?

Ich weiß jetzt,
es ist hohe Zeit,
zum Lieben,
zum Leben,
für uns.

Montag, 13. September 2010

Umkehr

Sobald ich mich
selbst gefunden habe,
suche ich mich in Dir.

Der umgekehrte Weg
führte mich nur
fort von mir.

In mir

Seit ich zum ersten Mal
wirklich allein bin,
Tag und Nacht
mit mir allein,
weiß ich,
ich werde niemals einsam sein.

Bei Tag und bei Nacht,
wirst du in mir
bei mir sein.

Mittwoch, 8. September 2010

Grüße vom Meer






Ich lege dir Grüße in den Sand,
der regennass das Meer küsst,
sie gleiten sanft aus meiner Hand.


Wenn ich nur wüsst,
ob sie mit der Flut
ins Meer gelangen,
wo sonnenwarm der Dunst sie trägt,
bis sie in Wolken hangen.


Der Südwind bis zu dir sie treibt,
wo dann an  Hügels Spitzen
die Wolke sich antreibt
dein Land auch nass zu spritzen.


Dort sollte sich der Regen,
direkt in dein Gesicht,
salzig auf Lippen legen,
es wird mein Grüßen sein.

Dienstag, 7. September 2010

immer noch

immer noch und immer mehr
fall ich haltlos um,
ohne gleichgewicht.

immer noch und immer mehr
fehlt um mich herum
dein gesicht.

immer noch und immer mehr
fehlt mir zum individuum
gegengewicht.

immer noch und immer mehr
fällt meine seele um,
sie trägt sich nicht,
ohne dich.

Montag, 6. September 2010

Wissend


Ich weiß nichts mehr von dir,
nicht mehr, wie du lebst,
nicht mehr wie du liebst,
nicht was du hörst oder liest,
nicht was dir schmeckt,
schon gar nicht, was dich tief bewegt.
Und doch weiß ich noch alles
über dich,
weil meine Liebe kein Wissen
und keine Zeit braucht,
um wirklich wissend zu sein.

Quelle

Deine Worte versiegen
wie ein Fluss ohne Quelle,
und die wenigen Worte
lese ich zu schnell,
doch wenn das letzte
Wort aus deiner Quelle
auch Ende wäre,
so würde mein Herz
doch vor all der Liebe
hinter deinem Wort
überquellen.